Art House

Wie Kunst und Kuration Retailkonzepte und Sortimente beeinflussen, erfährst du in diesem Beitrag.

Kunst hat schon immer die Macht, Emotionen zu wecken und Menschen zu bewegen. Auch der Einzelhandel ist mehr als nur der Verkauf von Waren – er schafft Erlebnisse und ermöglicht es, in eine Welt einzutauchen und Wünsche zu erfüllen. Deshalb lohnt es sich, Kunst und Einzelhandel zu verbinden – über die blosse Dekoration von Räumen hinaus. Immer mit dem Ziel, eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen, die Kund:innen anzieht, sie inspiriert und zum Kauf ermutigt.

Durch die Integration von Kunstwerken in den Einzelhandel schaffen Marken und Retailer eine tiefere Verbindung zu ihren Kund:innen. Kunst erweckt Räume zum Leben und vermittelt ein Gefühl von Kreativität und Authentizität. So stärken sie das Image und schaffen ein einprägsames Erlebnis. Ein gelungenes, lokales Beispiel ist «Kali Lab», eine Zusammenarbeit der Luzerner KALI Gallery und dem Geschäft Paranoia, dass jungen Künstlerinnen eine innovative Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst bietet. Nebst dem ungewöhnlichen Einkauferlebnis erschliesst sich das Geschäft so en passant den Zugang zu einer jüngeren Generation.

Einige Einzelhändler gehen noch einen Schritt weiter und arbeiten mit Künstler:innen zusammen, um limitierte Editionen oder exklusive Kollektionen zu kreieren. Diese einzigartigen Produkte schaffen einen Mehrwert für die Kund:innen. Ein schönes Beispiel sind die Installationen der Schweizer Künstlerinnen Kueng Caputo in den Schaufenstern von Globus. Sie schufen eine Welt voller Wunder, zeigen bunte Berge aus Gummigranulat, die einer Sanduhr ähnelten. Im Laden dann gab es die Möglichkeit, einen limitierten Teppich der Künstlerinnen zu erwerben – aus ebendiesem farbigen Granulat. Solche Kooperationen funktionieren auch im kleinen Stil, etwa durch eine exklusiv gestaltete Postkarte.

Und schliesslich ist auch die Kuration ein wichtiger Bestandteil solch gewinnbringender «Art House»-Kooperationen. Die sorgfältige Auswahl von Produkten und Kunstwerken kann das Einkaufserlebnis verbessern und Kund:innen dazu anregen, länger im Geschäft zu verweilen. Eine geschickte Auswahl kann auch als Möglichkeit genutzt werden, Kund:innen über bestimmte Themen zu informieren. So lassen sich Geschichten erzählen, die emotional ansprechen und ein Gefühl der Exklusivität vermittelt.

Viel Inspiration zum Thema bietet zur Zeit die Ausstellung «Akris. Mode. Selbstverständlich» im Museum für Gestaltung, die noch bis 24. September in Zürich zu sehen ist. Im Zentrum stehen zwölf Inspirationswelten und Kollektionen aus den Jahren 2009 bis 2022. Dabei sind die Looks von Akris mit verschiedenen Werken von Künstler:innen, mit denen sich Kreativdirektor Albert Kriemler intensiv auseinandergesetzt hat.

Ob Pop-up-Galerien in Einzelhandelsgeschäften, künstlerische Installationen in Schaufenstern und Zusammenarbeiten für limitierten Editionen – künstlerische Ausdrucksformen wie Malerei, Skulptur, Fotografie und sogar imaterielle Performancekunst können dem Einzelhandel neue Perspektiven und Ideen liefern. Es gilt, sich von Farbpaletten, Formen, Linien und Texturen inspirieren lassen, einzigartige Ladenlayouts und visuelle Merchandising-Konzepte zu entwickeln und traditionellen Grenzen zu überschreiten – so erst entstehen neue Einkaufserlebnisse.

Lilia Glanzmann

Verantwortliche Texte Trends & Brancheninsights ORNARIS

ORNARIS
14. - 16. Januar 2024

  • Startseite
  • Über die ORNARIS
  • Ausstellende 2023
  • Produkte 2023
  • Tickets Januar 2024

  • Über diese Anwendung

    Start Tickets Produkte Ausstellende