Im Fokus: Let′s get … phygital!
Ähnlich hitverdächtig wie der Song von Olivia Newton John – «let’s get physical» – ist «phygital shopping» im Detailhandel: So spielt die Musik beim Einkaufserlebnis, das stationär und digital nahtlos verbindet.
«Let me hear your body talk, your body talk» – auf die zwischenmenschliche (Körper-)Sprache setzen, reicht in Zeiten des Online-Handels nicht mehr aus. Weil sich die Kundenbedürfnisse gewandelt haben, führt kaum ein Move daran vorbei, digitale Funktionalitäten mit stationären Streifzügen zu verbinden. «Hybrid» heisst der Hit des Handels in der Zukunft: Online und offline verschmelzen wie etwa ein harmonisches Paar auf der Tanzfläche.
Verschmelzung zweier Welten
Kongruente Kundenerlebnisse werden geschaffen, indem die digitalen Services mit jenen im Geschäft abgestimmt sind. Nach welchen Produkten hat der Kunde im Online-Shop zuletzt gesucht, bevor er den Laden betreten hat? Welches Sortiment muss folglich vor Ort verfügbar sein, damit er dieses erwartungsgemäss anfassen und anprobieren kann? Umgekehrt bedeutet die Verschmelzung der beiden Welten, dass die Kundin im Geschäft beispielsweise via App bezahlen kann.
Sich verstanden fühlen
Entscheidend dafür sind unter anderem Datenbanken, welche die Informationen über die Kundschaft kanalübergreifend verfügbar machen: Kann das stationäre Verkaufspersonal ad hock auf die Online-Einkaufshistorie des Kunden im Geschäft zugreifen, ist eine gezieltere Beratung möglich, die dort ansetzt, wo dessen Präferenzen und Gewohnheiten liegen. – Aufmerksamkeit, die den Kunden zu überraschen vermag und ihm das gute Gefühl gibt, verstanden zu werden. Das Kaufverhalten vor Ort kann wiederum dazu dienen, dem Kunden im Anschluss online passende Angebote vorzuschlagen.
Warum sich ein Laden noch lohnt
Zwar ist der Online-Handel rasant gewachsen, doch gibt es nach wie vor genug gute Gründe, warum Konsumentinnen und Konsumenten ein Geschäft betreten wollen: Rat und Tat durch das Personal, das Produkt vor dem Kauf testen und es unverzüglich mitnehmen. Weitere bereits verbreitete Musterbeispiele für die vorteilhafte Verknüpfen der beiden Einkaufswege sind «Click und Collect» (Abholung der Online-Bestellung im Laden), online Abrufen der Verfügbarkeit im Laden sowie E-Reservierung, QR-Codes im Schaufenster und die Rückgabe von Online-Artikeln im Geschäft, sodass sich die Kundschaft weder mit der Verpackung noch mit der Warteschlange auf der Post herumschlagen muss.
Frei sein, treu bleiben
Der Schlüssel liegt darin, der Kundschaft eine möglichst freie Wahl zu lassen über die Art der Interaktion, der Lieferung und der Dienstleistungen, die sie in Anspruch nehmen möchten. Das erhöht die Chance, ihre aktuellen Bedürfnisse zu erfüllen, sodass sie treu «hängenbleiben». Wie ein Ohrwurm, der eingängig ist und dank hohem Wiedererkennungswert in Erinnerung bleibt. Lets’ get … hm hm hm.