Mit gutem Gewissen
Was ist nötig für ein Angebot nachhaltige Heimtextilien und Mode – und worauf achten Konsumen:tinnen? Fünf Tipps für glaubwürdige Textilien.
Schneller, höher, weiter: Die letzten Jahre wurden immer mehr und immer schneller Textilien produziert. Mit dem Resultat, dass die Textilindustrie 2,1 Milliarden Tonnen CO2-Ausstoss jährlich verursacht. Das entspricht vier Prozent der globalen Emissionen. Hinzu kommen oftmals unfaire Arbeitsbedingungen oder Umweltbelastung. Die Konsument:innen verlangen nachhaltige Heimtextilien und Mode. Was ist nötig, um solche mit gutem Gewissen anbieten zu können?
1. Kenne den Kreislauf
Für eine zukunftsfähige Textilbranche ist es nötig, von einem linearen zu einem zirkulären Ansatz zu wechseln: wer in einem geschlossenen Kreislauf arbeitet, vermeidet Abfall. Es gilt also auf Marken zu setzen, die diesen Cradle-to-Cradle-Ansatz bereits umsetzen.
2. Monomaterialien fürs Recycling
Wer kreislauffähig arbeiten möchte, braucht das richtige Ausgangsmaterial. In den heutigen Recyclingprozessen können Textilien meist nicht vollständig recycelt werden können, da diese Produkte aus gemischten Materialien gefertigt sind, etwa Baumwolle-Polyester-Mischgewebe, Wollpullover mit Polyesterfäden oder Pflegeetiketten aus Synthetik. Wer also auf Kreislauf setzt, wählt genau ein Material.
3. Lokal arbeiten
Von der Faser bis zum fertig konfektionierten Stück sind viele Hände beteiligt. Wer seinen Kreislauf kennen will, braucht Austausch mit den Beteiligten. Wer global produziert und einkauft, kann solchen Austausch mit allen Stationen kaum gewährleisten. Deshalb: Wer lokal arbeitet, gewinnt Transparenz – uns spart Wege.
4. Was lange währt...
Textilien, die lange halten, sind nachhaltig. Es lohnt sich also, in langlebige Materialien, Farben und Formen zu investieren und Stücke anzubieten, die Kund:innen möglichst lange nutzen, bevor Recycling überhaupt nötig wird. Und: Langlebigkeit ist das Top-Verkaufsargument, für das Kund:innen gerne auch mehr bezahlen.
5. Die richtigen Labels
Diverse Labels wollen Konsument:innen dabei helfen, faire und nachhaltige Kleidung zu erkennen. Diese Orientierungshilfe ist gut – wenn glaubwürdig. Wähle Labels aus unabhängiger Quelle und hinterfrage immer Greenwashing – also PR-Methoden, die darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen.
Mit diesen fünf Tipps gelingt es, nachhaltige Textilien – und auch andere Produke – glaubwürdig anzubieten und zu vermitteln.