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Real-Digital trennt nicht mehr zwischen «real» und «digital», sondern betrachtet das Zusammenspiel beider Dimensionen ganzheitlich. Wie NFTs und Metaverse neue Touchpoints für Einkäufer:innen und Kund:innen schaffen können.

1,5 Billionen US-Dollar soll laut Wirtschaftsprüfer PwC der globale Metaverse-Markt im Jahr 2030 voraussichtlich erreichen, gegenüber 45,4 Milliarden im Jahr 2019. Das Metaverse ist eine digitale und interaktive Umgebung, die sich uns mittels Virtual Reality-Brille eröffnet. Darin können wir arbeiten, spielen, uns treffen oder einkaufen. Dabei handelt es sich nicht um ein Paralleluniversum zur echten Welt – alles ist eins. Zentral ist die Idee, dass wir Daten und Informationen nahtlos übertragen und mitnehmen können. Das ist ähnlich, als würden wir im echten Leben mit einem Kaffeebecher von einem Raum zum anderen gehen.

Ob und wie sich diese Plattform tatsächlich durchsetzt, wird sich zeigen. Dennoch ist es für den Detailhandel wichtig zu erkennen, wie Metaverse und NFT die Branche verändern und welche Chancen sich bieten können.

So lancierte Manor etwa diesen Oktober anlässlich des 120-Jahr-Jubiläums mit der Designerin Yael Anders eine Capsule-Collection für den Bereich Fashion, Home und Papeterie – erstmals mit einer NFT-Serie. Sie besteht aus 480 einzelnen Videokunstwerken, die in der Blockchain registriert und von Manor an die digitale Community verteilt wurden. «Im Metaverse ermöglichen NFTs eine neue Art der Interaktion mit den Kundinnen und Kunden», sagt Jérôme Sprenger-Sèvegrand, Co-Founder der Agentur VARY, die Manor bei der Umsetzung unterstützte.

NFT steht für Non-fungible Tokens, es sind virtuelle Eigentumszertifikate für jegliche Art von digitalen Gegenständen. In einer Welt, in der bisher alles einfach kopiert und manipuliert werden konnte, ist das ein Meilenstein: Nur durch die Einzigartigkeit kann ich Werte schaffen. Und wenn ich etwas besitze, kann ich auch damit handeln – etwa Kleidung, Land und so weiter. Gerade bei Kleidung und Accessoires zeigt sich bereits, wie reale und digitale Objekte verbunden werden. Wer Sneakers in der realen Welt kauft, bekommt die digitale Version – den Digital Twin – als NFT dazu.

So ermöglichen NFTs eine neue Art der Interaktion mit den Kund:innen. Diese digitale Strategie ist eine Revolution für den Einzelhandel, denn es entsteht eine tokenbasierte Community, die exklusiven Zugang zu Vorteilen und Ereignissen sowohl in der physischen als auch in der digitalen Realität hat. So kann der Einsatz von NFTs die Bekanntheit einer Marke erhöhen, den Wiedererkennungswert steigern und die Markenidentität bereichern.

Weiter eröffnet das Metaverse mit der Verschmelzung von Real und Digital neue Möglichkeiten für Vertriebskanäle auf Metaverse-Plattformen. Und schliesslich ermöglicht es auch eine neue Art, Ideen zu entwickeln – denn es gibt keine Restriktionen mehr für Material, Grösse oder Form, aber auch in Ergonomie oder Tragbarkeit.

Lilia Glanzmann

Verantwortliche Texte Trends & Brancheninsights ORNARIS

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